Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 1

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschichten und Zagen ans Deutschlands Vergangenheit. Unsere Vorfahren, die alten Deutschen (Germanen). 1. Land. Vor etwa 2000 Jahren sah es in Deutschland ganz anders aus als heute. Fast überall, wo jetzt Städte und Dörfer liegen, erblickte man damals nichts als große Wälder und Sümpfe. In den Wäldern hausten Auerochsen, Bären, Wölfe, Wildschweine, Hirsche n. a. Wild. Äcker sah man selten, hier und da aber fette Weiden, auf denen Pferde, Rinder und Schafe grasten. 2. Bewohner. Die alten Deutschen waren von riesenhafter Größe. Das blonde Haar wallte lang auf die Schulter herab. Bei einigen Stämmen banden es die Männer auf dem Kopfe zu einem Knoten zusammen. Die Kleidung bestand ans Tierfellen, später jedoch trug man auch leinene und wollene Gewänder. 3. Beschäftigung. Die liebste Beschäftigung der Männer waren Jagd und Krieg. Im Walde umherzustreifen und das Wild zu verfolgen, war ihre Lust. Stolz kehrte der Mann heim zu Weib und Kindern, wenn er einen Auerochsen, einen Bären oder ein Elen erlegt hatte. Mit den Hörnern und dem Geweih schmückte er sein Gehöft. Ging es in den Krieg, so griff er freudig zu Speer und Schild. Zum Ackerban hatten die Männer keine Lust. Waren Jagd und Krieg vorbei, so lagen sie zu Hause behaglich auf der Bärenhaut, vertrieben sich die Zeit mit Würfelspiel und ließen den Metbecher fleißig kreisen. Für die Hausarbeit hatte man Knechte (Sklaven). Diese mußten auch das Vieh hüten und das kleine Feld bestellen. Das kurzgeschorene Haar machte sie leicht kenntlich. Sie waren völlig rechtlos; benn ihr Herr durste sie verschenken, verkaufen, ja, selbst töten. 4. Nahrung. Als Nahrung biente unseren Vorfahren Milch und das Fleisch der Schweine, Schafe und Riuber. Pferdefleisch wurde nur bei Opferfesten gegessen. Der Wald bot reichlich Wild, auch fing man Vögel und Fische. Brot war noch wenig besannt. Hafer- und Gei steuköruer zerrieb man zu Mehl und bereitete daraus Suppe oder einen dicken Brei. Später verdickte man den Brei zu Teig, den man am Feuer oder auf heißen Steinen röstete. Schweinefleisch und Haferbrei waren Lieblingsgerichte. Ans Honig und Wasser bereitete man Met, ans Gerste und bitteren Kräutern Bier. 5. Gastfreundschaft und Treue. Die alten Deutschen waren sehr gastfreundlich. Begehrte ein Fremder Obdach, so wurde es ihm gern gewährt. Auch teilte man mit ihm Speise und Trank. Zn rühmen ist auch die Treue und Wahrheitsliebe der alten Deutschen. Ein gegebenes Versprechen wurde streng gehalten. Bei ihnen hieß es: „Ein Maim, ein Wort." Der Handschlag galt als Eib. Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. I. 1

2. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 60

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 60 — Bei der Krönung trug Friedrich einen Purpurmantel, der von einer Spange mit drei Diamanten zusammengehalten wurde, die eine Tonne Goldes wert war. Sein Gewaud war mit diamantenen Knöpfen besetzt, von denen jeder an 40 000 Mark kostete. Das Kleid der Königin bestand aus Goldstoff; die Nähte waren mit Diamanten besetzt. Vorn auf dem Brustteil strahlten ebenfalls Diamanten, und rechts leuchtete ein Strauß von Perlen, der mehrere Millionen kostete' Im Krönnngssaale war ein prachtvoller Thronhimmel errichtet, darunter standen zwei silberne Sessel und seitwärts zwei silberne Tische, auf denen für den König und die Königin je eine Krone, ein Zepter und ein Reichsapfel lagen. Der König fetzte sich die Krone selbst aufs Haupt, nahm das Zepter in die rechte und den Reichsapfel in die linke Hand und ließ sich von allen Anwesenden den Eid der Treue schwören. (Huldigungseid.) Dann erschien die Königin. Der König setzte ihr ebenfalls die Krone ans und sührte sie zum Throne, damit auch sie die Huldigung empfinge. Hierauf ging's in feierlichem Zuge zur Kirche. Der Weg dahin war mit rotem Tuche belegt. Zu beiden Seiten des Weges hatten Soldaten Aufstellung genommen. Der König und die Königin gingen je unter einem prachtvollen Thronhimmel, der von Edelleuten getragen wurde. An der Kirche wurden sie von zwei Bischöfen mit Segensspruch empfangen. Vor dem Altare waren zwei Throne errichtet. Dort ließen sich der König und die Königin nieder, und nun hielt der eine Bischof eine Predigt über den Text: „Wer mich ehret, den will ich wieder ehren." Nach der Predigt kniete Friedrich nieder und betete. Dann salbten die Bischöfe ihn und die Königin mit geweihtem Öl an Stirn und Puls. Während dessen läuteten die Glocken, die Soldaten feuerten die Gewehre ab, und von den Wallen donnerten die Kanonen. — Der König, der als Kurfürst Friedrich Iii. hieß, nannte sich von jetzt ab Friedrich I. 4. Volksbelustigung. Sorge für die Armen. Für ganz Königsberg sollte dieser Tag ein Tag der Lust und Frende fein. Das rote Tuch, worauf die Majestäten zur Kirche gegangen waren, ward unter das Volk verteilt. Aus dem Markte wurde ein großer Ochse, der mit Schafen, Rehen und allerlei Geflügel angefüllt war, gebraten und der Menge preisgegeben. Dazu strömte aus zwei Springbrunnen roter und weißer Wein, und für 18 000 Mark Krönungsmünzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der König den Armen Königsbergs, und 30000 Mark gab er zur Erbauung eines Waisenhauses in Königsberg und eines Armenhauses in Berlin her. b. August Kerrnanu Irancke. 1. Wo er lebte, und wie er die Armen um sich versammelte. Friedrich I. war ein Freund der Wissenschaften. Darum gründete er auch die Universität Halle. An ihr wirkte der fromme Professor August Hermann Francke, der zugleich Pfarrer in Glaucha war, einer Vorstadt von Halle. Diesem lagen besonders die Armen am Herzen. Wohltnn war seine Lust. Deshalb ließ er die Armen seiner Gemeinde jeden Donnerstag in sein Hans kommen und reichte ihnen eine Brot- und Geldspende. Aber das genügte ihm nicht. Er versah sie auch mit dem Brote des Lebens, legte ihnen den Katechismus aus, lehrte die Buben und Mädcheu fromme Sprüche und entließ sie dann mit einem Gebete. 2. Die Sammelbüchse und die Armenschule. Da aber sein Geld zu solchem Wohltun nicht ausreichte, brachte er in seiner Wohnstube eine Sammelbüchse an. Über der Büchse stand der Spruch: „Wenn jemand dieser Welt Güter hat und siehet seinen Bruder darben und schließt sein Herz vor ihm zu, wie bleibet die Liebe Gottes in ihm?" Und unter der Büchse las man die Worte:

3. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 65

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 65 — mich nicht fürchten, ihr sollt mich lieben!" rief er ihm zu und zerblente ihm dabei mit feinem Knotenstocke den Rücken. 3. Tabakskollegium. Seine einzige Erholung suchte und fand der König im Tabakskollegium. Er hatte nämlich fast jeden Abend von 5—7 Uhr eine Anzahl Generale und Minister um sich versammelt und unterhielt sich zwanglos und heiter mit ihnen. Alle Hofsitte wurde hier beiseite gefetzt; der König galt nur als Oberst, und niemand durfte sich erheben, wenn er kam, noch wenn er ging. Er selber rauchte gern und freute sich, wenn auch feine Gäste rauchten. Vor jedem lag daher auf dem Tische eine kurze Tonpfeife. In einem Körbchen stand holländischer Tabak bereit, und zum Anzünden diente glühender Tors in kupfernen Pfannen. Wer von den Gästen nicht rauchte, wie z. B. der alte Dessauer, nahm wenigstens zum Schein eine Pseise in den Mund. Bediente waren nie zugegen. Vor jedem Gaste stand ein Krug Bier, und aus einem Nebentische fand man Butter, Brot, Braten und Schinken, wovon jeder nach Belieben nehmen konnte. 4. Der König und der Bauer. Einmal machte der König eine Reise durch sein Land. Da bemerkte er, daß ein Bauer mit einer Bittschrift in der Hand unverdrossen neben dem Wagen herlief. Der König ließ endlich halten und nahm das Gesuch in Empfang. Aber er erstaunte nicht wenig, als er kein Wort Geschriebenes, sondern nur ein Viereck, mit Strichen und Klecksen angefüllt, aus dem Papiere fand. Er winkte dem Bauern und fragte ihn, was das zu bedeuten habe. Der Bauer sprang auf das Trittbrett des Wagens und sagte: „Ich kann nicht schreiben, darum habe ich die Geschichte gemalt. Sehen Sie, Herr König, das Viereck ist mein Rübenland, und die Kleckse sind die Schweine'des Amtmanns, die mir die Rüben aufgefressen haben. Der Amtmann will mich aber für die Rüben nicht entschädigen, und das ist doch unbillig. Nun wollte ich Sie bitten, dem Amtmann sagen zu lassen, daß er mir den Schaden ersetzt. Es soll mir auf ein Gericht Rüben nicht ankommen, wenn Sie mir zu meinem Rechte verhelfen. Ter König ließ sich den Namen des Amtmanns sagen und schickte noch an demselben Tage einen Leibjäger zu ihm mit der Aufforderung, den Bauer sofort zu bezahlen. Das half, und der Bauer bekam mehr Geld, als er verlangt heb. Nach einigen Tagen erschien der Bauer mit einem Sack voll Rüben im Schlöffe und schüttete sie vor dem Könige auf den Tisch aus, um so seine Dankbarkeit zu beweisen. Der König nahm die Rüben an und entließ den Bauer mit einem Geschenke. d. Sorge für die Schute. 8eit Friedrich Wilhelms I. gab es aus dem Lande noch wenig Schulen. Die Kinder wuchsen meist ohne allen Unterricht auf. Das sollte nicht so weiter- gef)en. Der König sorgte deshalb dafür, daß Schulen eingerichtet wurden. Über 1800 Schulen hat er angelegt. Jedes Kind mußte vom 6. bis zum 12. Jahre die schule besuchen. Wer nicht lesen und schreiben gelernt hatte, sollte nicht konfirmiert werden. 1 Einmal erschien er ganz plötzlich in einem Dorfe bei Küstrin, um die Schule zu besuchen. Es war nachmittags. Der Lehrer begoß gerade seine Blumen im Uarten. Da ries ihm der König zu: „Er soll mir eine Stunde halten mit seinen jungen, will mal die Bengel arbeiten sehen." Die Kinder wurden sofort zusammengerufen. Sie erschienen zum Teil in Hemdsärmeln und barfuß in der 7 , ,^er ^onig betrachtete lächelnd die wohlgenährten, strammen Burschen 9a6 En Befehl zum Beginn des Examens. Die Kinder machten ihre Sache Kahn meyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. I. 5

4. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 81

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 81 — nun bitten, diese Gabe ans treuem Herzen wohlwollenb anzunehmen. Wir werben nicht aufhören, für bich zu beten." Die Frau aber überreichte der Königin einen Korbvoll frische Butter mit den Worten: „Man hat mir gesagt, daß unsere gnäbige Frau Königin gute, frische Butter sehr liebt und auch die jungen Prinzchen und Prinzeßchen gern ein gutes Butterbrot essen. Diese Butter hier ist rein und gut. Die gnäbige Frau Königin wirb auch meine kleine Gabe nicht verachten. Du siehst ja so freunblich und gut aus. Wie freue ich mich, bich einmal in der Nahe sehen zu können." Solche Sprache verstaub die Königin. Mit Tränen der Rührung im Singe brückte sie der Bauernfrau die Hand, nahm das Umschlage-tuch, das sie eben trug, ab und hängte es der gutmütigen Geberin um mit den Worten: „Zum Anbeuten an biesen Augenblick!" Auch der König nahm die Gabe treuer Liebe gern an, quittierte aber über den Empfang und vergalt sie später reich und königlich. Ido Lieb' und Treu' sich so dein König weihen, wo Fürst und Volk sich reichen so die £?and, da muß des Dolfes wahres Glück gedeihen, da blüht und wächst das schöne Vaterland. 2. In Königsberg. Bis Anfang Januar 1808 blieb die königliche Familie in Memel, dann ging sie zurück nach Königsberg. Hier wohnte sie in einem einfachen Saubhaufe. Die Stätte trägt jetzt den Namen „Luisenwahl". Der Garten, der zu dem Hanse gehört, ist mit dem Denkmal der Königin Luise geschmückt und bient den Königsbergern als Erholungsort. Noch heute pilgern sie gern hinaus zu biefer Stätte, die in ihnen die Erinnerung an die teure Königsfamilie wachruft, die hier in jener Zeit ihre Zuflucht fanb. g. I-erdinand von Schill. <£s zog aus Berlin ein tapfrer fjeld, er führte sechshundert Reiter ins Feld, sechshundert Reiter mit redlichem Itcut, sie dürsteten alle Franzosenblut. 1. Verwundung. Freikorps. Brief an Napoleon. Dieser Helb war bei* Major Ferbinanb von Schill. In der Schlacht bei Auerstäbt war er am Kopfe verwnnbet worben; boch fanb er in Kolberg Heilung. Der gliihenbe Haß gegen Napoleon bewog ihn, in Pommern ein Freikorps zu errichten, mit dem er auf eigene Hand einen kleinen Krieg gegen Napoleon führte. Einmal gelang es ihm, vier Pferbe zu erbeuten, die für Napoleon selbst bestimmt waren. Napoleon erbot sich in einem Briefe, ihm für jebes Pferb 1000 Taler zu zahlen. Der Brief aber trug die Aufschrift: „An den Ränberhauptmann Schill." Daraus antwortete der wackere Krieger: „Mein Herr Bruder! Daß ich Ihnen vier Pferbe genommen, macht mir um so mehr Vergnügen, ba ich aus Ihrem Briefe ersehe, daß Sie einen hohen Wert barauf setzen. Gegen die angebotenen 4000 Taler kann ich sie nicht zurückgeben. Wollen Sie aber die vier Pferbe zurück-geben, welche Sie vom Branbenburger Tore in Berlin gestohlen haben, so stehen Ihnen die Ihrigen unentgeltlich zu Diensten. Schill." 2 Wie er nach Stralsund zieht und dort im Kampfe fällt. Nach dem Frieden von Tilsit würde Schill zum Major beförbert. Sein Husarenregiment stanb in Berlin. Unter dem Vorwanbe, ein Felbmauöver ausführen zu wollen, rückte der tollkühne Major (1809) mit seinem Regimente aus Berlin, um in Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. I. 6

5. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 99

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
- 99 — General Benedek stand, zur Entscheidungsschlacht. Schon um acht Uhr morgens war der König auf dem Schlachtfelde. Um 1 Uhr hatte er noch nichts gegessen. Er fragte daher seine Begleiter, ob ihm nicht jemand etwas Brot geben könne. Aber keiner hatte etwas bei sich. Nur ein wenig Wein schafften seine Diener herbei. Da bemerkte der König, daß ein Feldgendarm ein Stück Brot aus seinem Tornister hervorzog. Er schickte seinen Diener zu ihm und ließ fragen, ob er ihm nicht ein Stückchen Brot abgeben könne. „Mit Vergnügen!" sagte der Feldgendarm und teilte das Brot mitten durch. Der König ließ sich das trockne Brot gut schmecken und trank dazu einen Schluck Wein, den ihm sein Diener reichte. — Erst gegen 11 Uhr abends kam er in seinem Quartier an — „ohne alles." Sein Gepäck war in Gitschin zurückgeblieben, auch fehlte es an Lebensrnitteln. Als er sich niederlegen wollte, war kein Bett für ihn da; er mußte auf einem Sofa übernachten. Sein Diener holte aus dem Wagen einige Sitzkissen herbei, unter den Kopf wurde ihm eine Aktenmappe geschoben, und mit seinem grauen Mantel deckte man ihn zu. König Wilhelm und Bismarck im Granatfener bei Kömggrätz. d. wie Graf ßisnmrdt den König aus der Gefahr rettet. Während der Schlacht waren die Augen des Königs unablässig auf seine Krieger gerichtet. Bald feuert er hier ein Regiment znm Kampfe an, bald wieder lobt er dort ein Regiment

6. Alte Geschichte - S. 85

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
„Die Gebirge, in denen sich jetzt varus befand, waren schluchtenreich und zerklüftet, die Waldungen dicht und voll riesiger Baumstämme. Die Hörner führten auch wie im Frieden viele wagen und Lasttiere" mit sich, und Rinder, Weiber und Diener folgten ihnen. Dazu kam Regen und heftiger wind, und der schlüpfrig gewordene Boden )oime die wurzeln und die umgestürzten Baumstämme gestatteten nur unsichere Tritte. In dieser Not fielen die Feinde aus den dichten Wäldern über die Römer her. Der Wege besser kundig, umzingelten sie die Römer von allen Seiten und bescheren sie mit ihren pfcilen und Speeren anfangs aus der Ferne, dann aber rückten sie ihnen dichter auf den Leib. Die Römer erlitten großen Verlust, ohne den Feinden etwas anhaben zu können. Als sie einen tauglichen Platz fanden, schlugen sie ihr Lager aus, verbrannten die Mehrzahl ihrer wagen und andres, was sie entbehren sonnten, oder ließen es zurück und zogen dann am andern Tage in besserer Ordnung weiter. Sie waren so glücklich, bis zu einem lichtem (Drte durchzudringen,*) doch geschah auch das nicht ohne Verluste. Als sie von da aufbrachen, gerieten sie wieder in dichte Waldungen. (Es war schon der dritte Tag, daß sie so dahinzogen. Seftiger Regen und starker wind überfiel sie wieder und ließ sie weder weiterziehen noch auch sichern Fuß fasten. 3a, sie konnten nicht einmal von ihren Waffen Gebrauch machen, denn Pfeile, Wurf* spieße und Schilde waren durchnäßt und nicht gut zu gebrauchen. Die Germanen waren ihnen an Zahl weit überlegen'. Sie umringten nun die schwachem Römer und machten sie nieder, so daß Darus und die angesehensten Führer aus Furcht, lebendig gerangen zu werden, den (Entschluß faßten, sich in ihre eignen Schwerter zu stürzen. Sobald dies besannt wurde, setzte sich keiner weiter zur wehr. Als Augustus von dieser großen Niederlage Kunde erhielt, war er so nieder- geschlagen, daß er mehrere Ütonate hindurch £^aar untf Bart wachsen ließ. Bisweilen stieß er den Kopf gegen die Thür und rief dabei aus: ,varus, gieb mir die Legionen wieder!1 Den Tag der Niederlage beging er alljährlich als einen u.ag tiefer Trauer." (Cassius Dio, römischer Geschichtsschreiber; gekürzt.) 1875 ist dem Befreier Deutschlands im Teutoburger Walde, unweit Detmold, ein Denkmal errichtet worden. 40. Verschwendungssucht der Römer. Rampsspiele. 1. Verschwendung. Anfangs lebten die Römer einfach und mäßig. (S. 65.) Mit der Zunahme des Reichtums der Vornehmen aber war an die Stelle der alten Einfachheit längst Verschwendung und Üppigkeit getreten. Die Reichen bauten sich prachtvolle Landsitze, in denen alles von Gold, Silber und Marmor strahlte. Die Tafel der Reichen wurde mit den teuersten Speisen besetzt. Für einen seltenen Fisch zahlte man mehr als für einen Ochsen, oft 4—600 Jk Ein strenger Römer, der gegen diese Genußsucht vergeblich ankämpfte, sagte: „Der Stadt, in der ein Fisch mehr kostet als ein Pflugstier, ist nicht mehr zu helfen." Ein Abendessen, das der Feinschmecker Lueullus feinem Freunde Cäsar bereitete, kostete 70 000 Jk Ein reicher Römer ließ sogar die Bäume in fernem Garten mit Wein begießen. Auf der andern Seite herrschte unter dem niedern Volke grenzenlose Armut. Die meisten Bürger hatten längst ihr Feld an die Reichen verkauft; hungernd und zerlumpt gingen sie auf der Straße einher und waren für des Reichen Geld zu jeder Schandthat fähig. 2. Kampfspiele. Die vielen Kriege, die Rom führte, übten ebenfalls einen verderblichen Einfluß auf die Sitten aus. Immer roher und grausamer wurde die Sinnesart der Römer. Das zeigte sich besonders in ihren Spielen. Während sich die Griechen bei ihren Volksspielen an den schonen gymnastischen Übungen der Jünglinge erfreuten, fanden die Römer besonders an Rauf- und Mordfpielen Gefallen. Sie kannten keine größere Augenweide, als Menschen und Tiere sich auf dem öffentlichen Spielplatze zerfleischen zu sehen. *) Wahrscheinlich bei Detmold.

7. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 88

1907 - : Velhagen & Klasing
— 88 — in den meisten Städten, trieb sie zu Haufen und verbrannte sie. In Basel wurden die Juden nach der Weihnacht 1348 „in ein hölzern Häuslein zusammengestoßen und jämmerlich im Rauche erstickt". In demselben Jahre verbrannte man zu Straßburg auf einem hölzernen Gerüste an 2000 Juden. 3. Geißelbrüder. Viele Leute jener Zeit aber sahen die Pest als ein Strafgericht Gottes an. Durch Selbstpeinigungen, sogenannte „Geißlerfahrten", suchte man das Unglück abzuwenden. „Als man zählte \ow, da kamen gen Straßburg wohl 200 Geißler . . . Zum ersten hatten sie die kostbarsten Fahnen von Sammet, rauh und glatt, und von Seide, die besten, die man haben mochte. Deren hatten sie wohl zehn; und auch gewundene Kerzen, die trug man vor ihnen her, wo sie in die Städte oder Dörfer gingen, und man läutete mit allen Glocken ihnen entgegen, wenn sie in die Kirche kamen, so knieten sie nieder und sangen. Dann fielen alle in Kreuzesgestalt auf die Erde, wenn sie nun eine weile also gelegen, so hob ihr Dorfanger an und fang: Nun hebet auf eure fjände, daß Gott dies große Sterben abwende, nun hebet auf eure Arme, daß Gott sich über uns erbarme. Das taten sie dreimal." (Aus der Straßburger Chronik.) Zweimal des Tages zogen sie dann je zwei und zwei vors Tor hinaus, entblößten den Rücken und geißelten sich mit Geißeln und Riemen; „die hatten vorn Knöpfe, in welche Nadeln gesteckt waren; und sie schlugen sich über den Rücken, daß mancher sehr blutete." 47. ülehnswesen und Frondienste. 1. Lehnswesen. Aus dem Frankenlande hatte sich das Lehnswesen nach und nach über ganz Deutschland ausgebreitet. Der Kaiser war der Lehnsherr der Fürsten, Bischöfe und anderer Großen. Diese teilten wieder kleinere Lehen ans, z. B. Städte, Burgen, Wälder, Fischereien, Brauereien, Mühlen und Acker-höfe. Selbst das Amt eines Schultheißen und Grafen war vielfach ein Lehen. Besonders häufig wurden die Klöster an weltliche Große als Lehen abgegeben. Dafür mußten diese dann gewisse Gegendienste tun, z. B. den Abt zu Pferde begleiten und den Klosterwagen gegen Räuber schützen. Belehnte der König einen Herzog, Grasen oder andere weltliche Fürsten, so übergab er ihnen als sinnbildliches Zeichen seiner Herrschaft eine Fahnenlanze, dem Bischof überreichte er ein Zepter. (S. 56.) Wenn ein Graf oder Burgherr einen feiner Leute mit Acker, Wald u. f. w. belehnte, fo bot er ihm eine Handvoll Erde, ein Zweiglein vom Baume oder fönst etwas dar, wodurch die Belehnung sinnbildlich dargestellt werden sollte. Die Kaiserlehen hörten 1806 mit der Auslösung des Deutschen Reiches aus. Die Lehen der einzelnen Landesherren wurden meist erst 1848 aufgehoben. Nur Mecklenburg behielt sie. 2. Frondienste. Ursprünglich lebten die Fürsten und Grundherren von den Einkünften ihrer eigenen Güter (Domänen). Als sie aber später die Domänen ihren Beamten und Dienern zur Bewirtschaftung übergaben, da ließen sie sich von diesen ihren „hörigen Bauern" nicht nur die Lebensrnittel in die Küche liefern, sondern auch die Dienste verrichten, die in der herrschaftlichen Haushaltung vorfielen. Zu bestimmten Zeiten mußten die „Gefälle" (wie Gänfe, Hühner, Schweine, Fische, Butter, Eier, Korn, Kessel, Töpfe) entrichtet werden. An manchen Orten hatte der Grundherr das Recht, beim Tode des Bauern das beste Stück Vieh („das Beststück") an sich zu nehmen. In späterer Zeit traten an die

8. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 180

1907 - : Velhagen & Klasing
— 180 — f. Kriedrich als Landesvater. 1. Heilung der Kriegswunden. Der 7jährige Krieg hatte große Opfer an Geld und Menschen gefordert. „Ganz Z}interpommern und ein Teil ton Brandenburg waren Einöden. Andere Länder befanden sich in einem nicht viel besseren Zustande; es fehlte entweder gänzlich an Menschen oder doch an Männern. Die Weiber gingen in vielen Provinzen hinter dem Pflug; in anderen fehlten auch diese. Man sah große Strecken fruchtbares Land, wo die Spuren des vormaligen Ackerbaues nicht mehr bemerkbar waren ... (Ein Offizier schrieb, daß er sieben Dörfer in Hessen durchritten und darin nur einen einzigen Menschen gefunden habe. Das war ein Prediger, der sich Bohnen kochte." (v. Archenholtz.) Namentlich hatte auch Schlesien sehr gelitten. Gleich nach Beendigung des Krieges ließ daher der König den verarmten Bauern die Häuser aufbauet! (in Schlesien an 8000), auch gab er ihnen 40000 Scheffel Getreide und 35000 Soldatenpferde zur Bestellung des Ackers. Dazu verteilte er reichlich Geld an die Bewohner. Die Schlesier allein erhielten 9 Millionen Mark. Sehr viel Geld gab er von seinen eigenen Ersparnissen her. „Das Geld gehört nicht mir, sondern dem Lande," pflegte er zu sagen. 2. Hebung des Ackerbaues. Sodann richtete der König sein Augenmerk auf den Landbau. Auf seinen Domänen versuchte er den Wein- und Seidenbau und führte auch die Kartoffel ein. Als 1745 eine Hungersnot ausbrach, schenkte er einzelnen Ortschaften ganze Wagenvoll Kartoffeln zum Anbau. Aber die Bauern hatten kein Zutrauen zu dem neuen Gewächse. Friedrich tat alles mögliche, um dieser Abneigung entgegenzutreten. Seine Beamten mußten häufig Kartoffeln auf den Tisch bringen, und er selbst ließ seine Tafel damit besetzen. Aber erst nach und nach, besonders nach den Hungerjahren 1771 und 1772, wurde der Kartoffelbau allgemeiner. In wüste und sumpfige Gegenden zog Friedrich Kolonisten ans Holland herbei, die z. B. die Sümpfe an der Oder, Warthe und Netze austrockneten und in blühende Felder und Wiesen verwandeltem In dem trocken gelegten Oderbruche erblühten allein an 40 Dörfer. (Über Westpreußen s. S. 179!) Auch den Drömling — eine sumpfreiche Gegend in der Altmark — ließ er entwässern und anbauen. Im ganzen hat er nach dem Kriege über 100 Millionen Mark zur Hebung des Ackerbaues verteilt. Um aber solche Summen erübrigen zu können, lebte er sehr einfach. „Da Preußen arm ist," sagte er, „so muß der Regent dieses Landes sparsam sein." 3. Gewerbe, Handel und Verkehr. Sehr viel tat der König auch zur Hebung des Handels und Gewerbes. In Schlesien ließ er Spinnschnlen und in Berlin eine Porzellansabrik anlegen. Auch gründete er die erste Zuckersiederei in Preußen. Alles, was in Preußen verbraucht wurde, sollte auch in Preußen angefertigt werben. (S. 163.) Fremde Waren (an 400 Arten) unterlagen einer hohen Steuer. Wolle durfte nicht ausgeführt werden. Alle Luxusgegenstände wurden ebenfalls hoch besteuert. Kaffee und Tabak verkaufte allein der Staat. Das Kanalnetz vergrößerte Friedrich durch den Bromberger, den Plauefcheit und den Finowkanal. 4. Kaffee-Monopol. Der Kaffee fand in Deutschland erst zur Zeit Friedrichs d. Gr. Eingang. Der große König wollte von diesem Getränke nichts wissen, weil dadurch das Geld aus dem Laude geführt werde. Aber der Verbrauch des Kaffees nahm immer mehr zu. Da führte Friedrich für den Staat den Alleinverkauf (Monopol) des Kaffees ein, um dadurch dem Staate eine Einnahme zu verschaffen. Ein Pfund Kaffee kostete in Hamburg nur etwa fünf Groschen, wurde

9. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 165

1907 - : Velhagen & Klasing
— 165 — ihrer an. Er drohte, wenn es nicht anders würde, wolle er die Katholiken in seinem Lande ebenso behandeln. Das half wenigstens so viel, daß der Erzbischof den Protestanten erlaubte auszuwandern. (S. 116.) Der König bot ihnen nun gastfreundliche Aufnahme in seinem Lande an, und so verließen etwa 20000 Salzburger ihre Heimat und begaben sich nach Preußen. Der erste Zug wurde in Potsdam vom Könige feierlich begrüßt und im Schloßgarten bewirtet. Dann wies er ihnen in Ostpreußen Wohnsitze an, wo vorher große Länderstrecken von der Pest entvölkert waren. Hier siedelten sie sich in der Gegend von Memel, Tilsit, Gumbinnen und Jnsterbnrg au. Der König sorgte aufs beste für feine ucueu Untertanen und tat alles mögliche, ihnen die neue Heimat lieb zu machen. In dem Briefe eines ausgewanderten Salzbnrgers, den er an seinen zurückgebliebenen Sohn richtete, heißt es: „3ch mache dir zu wissen, daß ich deinen L^andbrief habe empfangen. wir haben von Baue aus auf Berlin ungefähr *00 Meilen Wegs gehabt, von da bis Königsberg 80 und bis nach Litauen *5 Meilen. Allda, wie gesagt, sind wir einquartiert in unserem Dorf Schallmeifen. Sie haben für uns neue Wohnhäuser gebaut, und im Frühlinge werden sehr viele gebaut werden, wir haben von unserem Könige Getreide, Fleisch, Speis, Mehl, Schmalz und Geld und leiden keine Not. Man hat uns auf der Reise viel "Kleiber, Bücher und Geld geschenkt, daß viele reicher und nicht ärmer worden sind. Man wird einein jeden, der im Salzburgischen ein Bauer gewesen ist, eine Hufe, welche so Morgen hat, zuerteilen. Das Land liegt etwas hoch und kalt, ist aber nicht unfruchtbar, alles wohlfeil, der Scheffel Weizen kostet einen halben Taler, das Korn 50 Kreuzer, Baser bis \5 Kreuzer, das Pfund Fleisch 5 bis 9 Pfennige." Die Salzburger wurden bald treue Untertanen. In kurzer Zeit eutstaudeu hier 6 Städte und 332 Dörfer. 1835 ist dem Könige in Gumbinnen ein Denkmal gesetzt. Auch noch viele andere Ansiedler hatte der König nach Ostpreußen gezogen, außer den Salzburgeru noch 15000 Familien, und mit Freudeu gab er, der soust so sparsam war, daß er um eine Messerspitzevoll verschütteten Salzes in Zorn geriet, Millionen für sie hin. Aber er wachte auch mit scharfem Blicke darüber, daß das Geld richtig verwandt wurde. Als einige seiner Räte von dem Gelde, das für die Salzburger bestimmt war, etwas für sich behalten hatten, schickte er sie auf die Festung, und einen derselben, einen Adligen, der sich noch trotzig zeigte, ließ er auf öffentlicher Straße in Königsberg an den Galgen hängen. e. tzabakskohegium. Seine Erholung suchte und fand er (außer auf der Jagd, die er eifrig pflegte) im Tabakskollegium. (Näheres I., S. 65.) f. Tod. Schon in seinem 52. Jahre starb er. (Näheres I., S. 67.) Seinem Sohne und Nachfolger hinterließ er ein trefflich eingeübtes Heer von 83000 Mann und einen Staatsschatz von 26 Millionen Mark. 78. Solbatetilebert 311 Anfang des J8. Jahrhunderts. 1. Werbungen. An Stelle der umherziehenden Söldnerscharen waren nach und nach die „stehenden Heere" getreten. (S. 90 u. 145.) Aber auch diese waren geworben. Vorzugsweise waren es arbeitsscheue Leute, ungeratene Söhne, bankerotte

10. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 2

1907 - : Velhagen & Klasing
— 2 — und (wie die Griechen, Römer und Slaven) der großen indogermanischen Völker-samilie angehören. Sie waren groß und stark. Langes, blondes Haar umwallte das Haupt. Bei einigen Stämmen war es zu einem Knoten zusammengebunden. „Als Aörperbedeckung dient allen ein Mantel, durch eine Spange oder in Ermangelung derselben durch einen Dorrt zusammengehalten. Im übrigen unbekleidet, bringen sie ganze Tage am Zierde und am Feuer zu. Die Wohlhabenden zeichnen sich aus durch ein Gewand, das, enganliegend, die Formen der Gliedmaßen erkennen läßt. Anch Tierfelle tragen sie. In nichts unterscheidet sich die Tracht der Weiber von der der Männer; nur tragen die Weiber oft ein linnenes Gewand, das sie mit einem purpurftreifen verzieren. Gleich nach dem Schlafe, den sie gewöhnlich bis in den Tag hinein ausdehnen, baden sie sich, oft in warmem Wasser, da ja bei ihnen die meiste Zeit Winter ist. Nach dem Bade nehmen sie Speise zu sich. Dann gehen sie an die Geschäfte und nicht minder oft zum Gelage, immer bewaffnet." (Tacitus, römischer Geschichtschreiber, \oo n. Chr.) Man unterschied die Ostgermanen oder Goten und die Westgermanen. Von den Ostgermanen haben sich später die Nordgermanen oder Skandinavier abgezweigt. 3. Wohnsitze. Ihrem Wandertriebe folgend, wechselten die Germanen häufig ihre Wohnsitze. Wie Nomaden legten sie dann ihre Habe ans einen Wagen und ließen sich an einer anderen Stelle nieder. „Daß die germanischen Völkerschaften keine Städte bewohnen, ist hinlänglich bekannt. Sie dulden nicht einmal unter sich verbundene Wohnungen. Abgesondert und zerstreut, siedeln sie sich weit voneinander an, wie ihnen gerade eine (Quelle, ein Feld, eine Waldung behagt. Ihre Dörfer legen sie nicht so an, daß die Gebäude aneinander stoßen und zusammenhängen; jeder umgibt sein Haus mit einem leeren Baume. Auch sind Mauersteine und Ziegel bei ihnen nicht in Gebrauch; zu allem wenden sie unbehauene Baumstämme an. (Einige Stellen bestreichen sie mit einer reinen und glänzenden Erdart, daß es wie Malerei aussieht." (Tacitus.) Neben dem Hause lagen einfache Schuppen und Ställe. Den ganzen Hofraum umschloß eiu Plankenzaun, die Hofwehr. 4. Lieblingsbeschäftigung. Das zahlreiche Wild in den Wäldern weckte die Jagdlust der Mäuner. Mit dem Speere wurden Hirsch, Reh, Bär, Wolf, Elen und Auerochs erlegt, mit Bogen und Pfeil Gänse, Enten und Reiher geschossen. Die größte Freude des freien Germanen aber war es, wenn ein Bote des Herzogs den Heerpfeil von Hof zu Hof trug und alle waffenfähigen Männer, den Heerbann, zum Kampfe herbeirief. 5. Viehzucht, Ackerbau und Nahrung. Neben der Jagd trieben die Germanen auch Viehzucht und etwas Ackerbau. Sie nährten sich daher hauptsächlich von Milch, Käse und Fleisch. Die Mäuner hatten zum Ackerbau keine Lust. Er wurde den Frauen und Schwächlichen in der Familie überlassen. Zur Beackeruug diente ein kleines Stück Land, das mit Gerste und Hafer bestellt wurde. (Den Roggen lernte man erst durch die Huuueu, den Weizen durch die Gallier kennen.) Als Pflug diente ein Balken, an dem ein spitzer Stein befestigt war. Die Getreidekörner wurden mit der Hand zwischen zwei Steinen zu Mehl zerrieben. (Wasser- und Windmühlen hatte man noch nicht.) Ans Gerste bereitete man eine Art Bier, aus Honig Met. Den Honig suchte man in hohlen Bäumen des Waldes auf. Salz gewann man, indem man Solwasser auf ein Kohlenfeuer goß. Das Wasser verdampfte, das Salz aber blieb auf den Kohlen sitzen. 6. Volkseinteilung. Das Volk bestand aus Freien und Unfreien. Als Freie galten die Besitzer von Grund und Boden, die Unfreien setzten sich aus den Hörigen und Leibeignen (Sklaven) zusammen. Die Hörigen erhielten von einem Freien einige Stücke Landes zur Bewirtschaftung und mußten ihm dafür
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 0
5 9
6 0
7 1
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 3
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 5
29 1
30 1
31 0
32 0
33 2
34 0
35 0
36 3
37 4
38 1
39 3
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 4
17 6
18 0
19 4
20 0
21 1
22 0
23 2
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 2
37 0
38 5
39 2
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 3
52 0
53 0
54 8
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 1
69 2
70 0
71 3
72 3
73 0
74 0
75 3
76 0
77 1
78 0
79 1
80 0
81 0
82 3
83 0
84 1
85 0
86 0
87 3
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 7
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 9
2 12
3 9
4 9
5 8
6 3
7 3
8 0
9 10
10 15
11 0
12 17
13 4
14 0
15 3
16 4
17 9
18 14
19 10
20 0
21 22
22 8
23 1
24 1
25 5
26 14
27 8
28 1
29 3
30 19
31 0
32 2
33 39
34 3
35 19
36 0
37 9
38 1
39 25
40 13
41 21
42 5
43 28
44 13
45 0
46 3
47 0
48 6
49 5
50 43
51 25
52 9
53 0
54 0
55 4
56 8
57 4
58 14
59 51
60 8
61 50
62 17
63 2
64 3
65 44
66 0
67 4
68 4
69 0
70 0
71 5
72 16
73 8
74 3
75 11
76 2
77 7
78 1
79 9
80 14
81 126
82 5
83 0
84 3
85 6
86 2
87 2
88 4
89 6
90 0
91 5
92 0
93 2
94 0
95 0
96 0
97 21
98 5
99 8
100 70
101 0
102 39
103 6
104 0
105 5
106 9
107 2
108 1
109 0
110 6
111 39
112 29
113 0
114 16
115 13
116 22
117 4
118 6
119 0
120 20
121 49
122 6
123 22
124 14
125 11
126 3
127 9
128 2
129 4
130 0
131 28
132 7
133 6
134 0
135 1
136 5
137 1
138 1
139 0
140 6
141 10
142 23
143 39
144 2
145 21
146 8
147 6
148 1
149 0
150 6
151 10
152 21
153 0
154 10
155 29
156 38
157 26
158 4
159 1
160 0
161 16
162 4
163 7
164 0
165 5
166 15
167 6
168 8
169 27
170 10
171 18
172 4
173 16
174 1
175 14
176 3
177 24
178 0
179 14
180 2
181 8
182 7
183 63
184 4
185 2
186 3
187 5
188 3
189 4
190 7
191 0
192 7
193 2
194 6
195 4
196 65
197 5
198 12
199 9